Dr. Sabine Weck betont, dass die Diskussionen „um den öffentlichen Raum immer etwas darüber aussagen, wie tolerant und offen eine Stadtgesellschaft ist.“ Laut Dr. Tim Lukas hat sich in Dortmund auch im Vergleich zu anderen Städten eher ein „Kontrollhabitus“ herausgebildet.
Repression aber, so Sabine Weck, sei „zumeist reine Symbolpolitik. Das kann nicht funktionieren, weil sich auch Drogenabhängige im öffentlichen Raum bewegen müssen, und es ändert an den strukturellen Ursachen nichts.“
Tim Lukas ergänzt, dass sich „das Problem durch Repression sogar vergrößert – und zwar für alle:
Für die betroffenen Suchtkranken, die dann kaum noch erreicht werden können, und für die Bürger, weil die Szene dann in das Stadtgebiet hinein diffundiert.“
Gewalt durch Drogenkonsumierende im Übrigen richte sich „fast nie gegen Außenstehende , sondern handelt es sich vor allem um szeneinterne Gewalt.“
Beide Expert:innen folgern, dass es „Aushandlungsprozesse“ (Dr. Weck) brauche und man „die unterschiedlichen Interessen von Anwohnerschaft und anderen Akteursgruppen professionell zusammenbringen und moderieren“ müsse (Dr. Lukas).
Und er betonte: „Aus unserer Forschung wissen wir, dass es eine stärkere Dezentralisierung braucht. Im Hinblick auf die sozialen Strukturen hat man hier in Dortmund schon sehr viel erreicht hat. Auch die Orirentierung am Züricher Modell, das ist wirklich ein toller Weg, den man auch hier gehen sollte.“
Das ausführliche Interview drucken wir in unserem Jahresbericht ab, der in Kürze erscheint.