Ausgerechnet eine Schülerin brachte die Debatte um den Standort für den Drogenkonsumraum auf den Punkt: „Ich kann das alles
gar nicht nachvollziehen, Drogenkonsumierende halten sich zu einem großen Teil in der Innenstadt auf, da sie dort ihre Drogen und auch die Mittel dafür beschaffen müssen. Dann muss doch auch ein Drogenkonsumraum dort hin!“
Florian Meyer, Leiter der drei (!) Züricher Drogenkonsumräume, bestätigte das ausdrücklich: In Zürich habe man vor einiger Zeit einen zentralen Drogenkonsumraum schließen müssen und in den
Außenbereich verlegt – die Konsequenz: Sehr rasch habe sich in der City wieder eine offene Drogenszene gebildet und habe man dann sehr schnell wieder eine innenstädtische Einrichtung aus dem Boden gestampft. Nun sei die Situation insgesamt wieder unter Kontrolle.
Großer Konsens bestand darin, dass der aktuelle Standort in Dortmund entlasten werden muss. Auch hier war der Vergleich zu Zürich erhellend: Dort wird
der öffentliche Raum durch rund 350.000 Konsumvorgänge jährlich in drei Drogenkonsumräumen entlastet, in Dortmund finden im einzigen
Drogenkonsumraum jährlich 140.000 Konsumvorgänge statt – also rund 40% der Züricher Nutzung, aber mit einem Bruchteil der Ressourcen.
Die gesamte, sehr sachliche Debatte ist über die Mediathek abrufbar:
Stadtgespräch aus Dortmund: Wo sollen Süchtige in Dortmund hin? - WDR 5