kick feiert Geburtstag

Am 06.05.2002 also vor genau 23 Jahren wurde der Dortmunder Drogenkonsumraum
in Trägerschaft der aidshilfe dortmund e. v. eröffnet – nach intensiven politischen Diskussionen
und als damals erst vierte derartige Einrichtung in NRW.
Die Inanspruchnahme der Drogenhilfeeinrichtung kick ist dabei kontinuierlich gestiegen
– auch im vergangenen Jahr, wo ein neuer Rekordwert von 139.013 Konsumvorgängen
verzeichnet werden konnte.
Dies ist zweifelsohne ein Beleg für die qualitativ gute Arbeit, die hohe Akzeptanz in der
Zielgruppe und den nach wie vor enormen Bedarf an derartigen Hilfen.

Knapp 990.000 Konsumvorgänge wurden im kick seit der Eröffnung registriert: 990.000 Mal wurde also insbesondere Heroin oder Kokain unter hygienischen und kontrollierten Bedingungen konsumiert, konnten dabei Infektionen sowie Drogentodesfälle vermieden werden und fand der Konsum eben nicht in Hauseingängen, auf Spielplätzen oder in Parkhäusern statt.

Insgesamt wurden Im Konsumraum seit der Eröffnung über 1.800 Drogennotfälle bewältigt – anders als auf der Straße endete keiner davon tödlich. 6,1 Millionen potenziell infektiöse Spritzenutensilien wurden eingesammelt und entsorgt, mitmedizinischen (rund 76.000 Behandlungen) und intensiven sozialarbeiterischen (44.500) Hilfestellungen konnte vielfach eine gesundheitliche und psychosoziale Stabilisierung, teils auch ein Einstieg in den Ausstieg, erreicht werden.

Die Arbeit ist seit geraumer Zeit vom deutlich gestiegenen Crack-Konsum, der sich inzwischen auf rund einem Drittel des gesamten Konsums in der Einrichtung eingependelt hat, gekennzeichnet. Die „Crack-Problematik“ hat dabei auch die öffentliche Wahrnehmung und damit die öffentliche Diskussion um den Standort der Drogenhilfeeinrichtung kick geprägt.
Lange Zeit war diese sehr eindimensional und wenig lösungsorientiert geführt worden, wir
haben daher schon Mitte 2023 einen konstruktiven Gegenentwurf eingebracht und ein Maßnahmenbündel als fachliche Antwort auf die „Crack-Krise“ formuliert. Inzwischen kann man konstatieren: Die unzähligen Gespräche, Sitzungen und Diskussionen haben sich gelohnt.

Der Rat hat einen Konzeptrahmen beschlossen, der viele gute Ansätze enthält – und im Übrigen zahlreiche unserer damaligen Vorschläge aufgreift. Die Schaffung und der Ausbau weiterer dezentraler niedrigschwelliger Angebote oder einer zusätzlichen, inzwischen realisierten Aufenthaltsfläche für die Szene können in diesem Zusammenhang genannt werden. Auch die deutliche Ausweitung der Öffnungszeiten seit November 2023 sowie die Aufstockung des Streetwork waren ordnungs- und gesundheitspolitisch wichtige Meilensteine. Derweil steht mit dem Aufkommen synthetischer Opioide bereits die nächste Herausforderung unmittelbar bevor, auf die sich die Einrichtung intensiv vorbereitet.