1. Auch wir waren mit rund 250 Expertinnen auf der internationalen Sucht-Konferenz und haben spannende Ergebnisse mit nach Dortmund genommen. Im Zuge des zunehmenden bzw. befürchteten Anstiegs des Konsums synthetischer Opioide mit der massiven Gefahr lebensbedrohlicher Folgen
(Fentanyl oder Nitazene haben eine ungleich höhere Potenz als Heroin) stellten die Berliner Kolleg:innen von Vista das dortige Drugchecking-Konzept vor.
Wir nehmen mit: Die Rechtsverordnung in NRW muss endlich finalisiert werden, damit wir auch in Dortmund ein lebensrettendes und gesundheitsförderndes Angebot installieren können - idealerweise mit finanzieller Förderung.
2. Weitere Erkenntnisse für uns in Dortmund - die unser lokales Konzept absolut stützen: In Hamburg konnten die Angebote - auch im Kontext veränderter Konsummuster - erfolgreich weiterentwickelt werden: Inzwischen sind Nacht-Öffnungszeiten, Ruheplätze, eine von Streetwork begleitete Akzeptanzfläche oder eine Anlaufstelle mitten in der Szene am Hauptbahnhof unverzichtbare Angebote - die zudem den öffentlichen Raum deutlich entlasten. Die Erfahrung war aber auch: Forderungen nach immer mehr Repression blockieren konstruktive Lösungen!
3. Nahezu überall ist oder wird Crack zu einem immer größeren Problem, das neue Antworten erfordert. Zwar wird in der Schweiz aktuell (endlich!) ein spannendes Projekt zur Originalstoffvergabe vorbereitet, gleichwohl sind wir von suchtmedizinisch nachgewiesenermaßen wirkungsvollen Ansätzen noch weit entfernt. Prof. Dr. Daniel Deimel konnte in seiner Studie aus vier Großstädten in NRW unter anderem verdeutlichen, dass ein Großteil der Drogenkonsumierenden inzwischen von Obdach- oder Wohnungslosigkeit betroffen ist und auch bzw. insbesondere in diesem Bereich die Hilfen massiv auszubauen sind. Die von der Uni Frankfurt durchgeführte Dortmunder Studie bestätigt diesen Handlungsbedarf auch bei uns ausdrücklich.

